Nachdem wir uns in den ersten beiden Tagen in London nicht wirklich etwas in der Stadt konkret angesehen hatten, wollten wir das am letzten Tag nachholen. Deshalb ging es früh los – und ausnahmsweise mit der Tube – eine Haltestelle bis Green Park. Von dortaus quer durch den Green Park zum Buckingham Palace, einmal gucken und die Guards mit ihren schönen Bärenfellmützen bewundern. Von dort ging es zu Fuß durch den St. James Park in Richtung Horse Guards. Wir wollten uns den Wachwechsel angucken. Jeden Morgen früh um 11 Uhr wird das rote (Life Guards) gegen das blaue (Royals) Regiment ausgetauscht – oder eben anders herum. Wir hatten gedacht, dass das recht schnell geht. Stattdessen dauerte es 45 Minuten und in erster Linie passierte meist nichts. Eigentlich haben wir fast nur darauf gewartet, dass etwas geschieht. Ein Foto mit dem „Roten Wachhabenden“ war das erste der „Ich lasse mich heute mit Männern in Uniform fotografieren“-Aktion des älteres Fräuleins H., das mit dem blauen Nr. 2.
Von dort aus ging es zur Downing Street (und Foto Nr. 3) und dann mit der Tube zum Tower. Die Karten für den Tower hatten wir im Hostel gekauft. – Überhaupt ist der Kauf der Karten für die Attraktionen in London so eine Sache. Den höchsten Preis zahlt man direkt vor Ort. Wenn man die Tickets vorher online kauft, ist es meist um einiges preisgünstiger. Allerdings muss man sie in der Regel ausgedruckt vorlegen. Wer also keine Möglichkeit zum Drucken vor Ort hat, sollte eventuell schon vor dem Urlaub die Tickets kaufen. Beim Tower muss man sich nicht auf ein bestimmtes Datum festlegen, bei anderen Attraktionen ist das anders bzw. sind die an einen bestimmten Zeitpunkt gebundenen Tickets günstiger. – Eine andere Alternative Tickets, die in Kombination mit anderen Tickets gekauft werden oder über andere Anbieter verkaufte. Das Ticket für den Tower war z.B. im YHA gekauft am günstigsten. Aber ich geben zu – das hat uns irgendwie alles überfordert.
Zurück zum Tower – die 3 Damen haben sich Audioguides mitgenommen, der Herr hat darauf verzichtet und stattdessen ausgiebig fotografiert. Ich fand es ja unglaublich spannend zu sehen und zu hören, welcher König was gebaut hatte. Die meisten der Namen waren mir aus den Gable-Romanen sehr geläufig. Das hat mich auf eigenartige Weise sehr fasziniert.
Ohne Regen ging es leider auch an diesem Tag nicht – er erwischte uns, als wir gerade anstanden um uns die Kronjuwelen ansehen zu können. Wir hatten übrigens Glück und alle waren da.
Vom Tower ging es dann zu St. Pauls Cathedral. Nachdem wir am ersten Tag schon Pech hatten und die Öffnungszeit vorbei war, waren wir an diesem Tag kurz vor Beginn eines Gottesdienstes dort. Das machte die Besichtigung leider erneut unmöglich. Sehr schade!
Danach ging es dann zum Covent Garden. Denn ohne einen Besuch dort, hätte mir ein guter Teil „London“ gefehlt. In den letzten 13 Jahren hat sich auch dort einiges verändert. Den kleinen Sockenladen, in dem ich beim ersten Besuch dort meine Sheep-Dog-Socken gekauft habe, gibt es zum Beispiel nicht mehr. An der Stelle ist jetzt ein großer Apple-Store. Überhaupt haben sich in dem Umfeld erschreckt viele Nobelmarken breit gemacht. Aber es gibt auch immer noch die kleinen Läden mit besonderen Dingen und vor allem die Straßenkünstler. Wir haben bestimmt 20 Minuten einem Jonglier- (und Quassel-)Künstler zugeschaut.
Da die U-Bahn-Station Covent Garden gesperrt ist, sind wir zum Leicester Square gelaufen. Von dort aus hätten wir mit der Bahn fahren können, mit einmal umsteigen um am Ende dann doch noch 10 Minuten laufen zu müssen. Also entschlossen wir uns zu einem entspannten Abschlussspaziergang durch China-Town und Soho.
Mit diesem Spaziergang endete im Prinzip auch der Urlaub. Der nächste Tag hatte nur noch einen Programmpunkt: Heimreise.