Bath – die Stadt der Reihenhäuser mit Lichtschächten vor den Souterrain-Fenstern und Blumen, Sandsteinfassaden und des kaputten Kameraobjektives und damit spontanen Kaufes eines neuen, überwundener Angst vor Wendeltreppen und Höhen, Tauben und Straßenmusiker. Und unglaublich leckerer Pastys – und dabei kommen wir doch erst noch nach Cornwall.

Bath ist schön. Ganz anders als Oxford. Die Häuser haben Sandstein-Fassaden und sind mit meist 3 Geschossen (plus Souterrain) ziemlich hoch. Wie schon in Oxford empfiehlt sich zeitiges Aufstehen. Am späten Morgen hat man Ruhe, um die Stadt anzuschauen. Irgendwie hat uns Bath – trotz seiner vielen Reihenhäuser – an Rom erinnert. Sicherlich lag es an seinen mediterran verschnörkelten Häusern und seiner Lage auf mehreren Hügeln. Auf einen Besuch des Römischen Bades haben wir jedoch verzichtet. Bevor wir aber auf den Turm der Abbey steigen konnten, mussten wir noch schnell Ersatz für unser Kameraobjektiv beschaffen, weil es das Zeitliche segnete. Wir wissen jetzt, wie laut Glocken klingen, wenn man direkt neben ihnen steht – nämlich gar nicht so laut, wenn sie automatisch läuten und deshalb nur mit dem Hammer geschlagen werden. Jeden Sonntag läuten die Glocken „richtig“. Dann braucht es aber auch 10 Männer, die an den Seilen ziehen und die Glocke fast bis zum Überschlag bringen. Englische Glocken werden nämlich schwungvoll geläutet und nicht so langweilig hin- und hergeschwungen wie auf dem Kontinent. 😉

Nachmittags haben wir dann unsere Koffer aus dem Hostel abgeholt und uns auf eine der längsten Tagesrouten gemacht – nach Devon. Unterwegs sind wir spontan nach Weston-Super-Mare abgebogen. Ich glaube, wir sind noch nicht lange genug in Großbritannien, um den Charme dieses Ortes wirklich würdigen zu können. Man sollte ihn einmal gesehen haben – uns haben allerdings 30 Minuten gereicht.

Da wir dann doch endlich einen Supermarkt gefunden haben (Weder in Oxford, noch in Bath gab es an den Zufahrtsstrassen diese typischen Einkaufstempel. Dafür waren es in Weston-Super-Mare genug für alle drei Städte.), machten wir uns erst bei 19 Uhr auf den Weg. Vor uns lagen noch 100 Meilen und ziemlich genau 2 Stunden Fahrt.

Die Gegend ist unglaublich schön. Erstaunlich bergig, mit dem typischen Hecken oder Mauern wie ein Schachbrett unterteilt. Das beeindruckende Wolkenspiel tat sein übriges. Diese Eindrücke machten all die verlorenen Nerven der Autofahrt wett.

Überhaupt Auto fahren. Gestern gab es mitten auf der Autobahn einen Kreisverkehr. Und alles, was nicht gerade Autobahn oder Schnellstrasse ist, ist eng. Richtig eng. Als Beifahrer hat man dauernd das Gefühl gleich das Gebüsch im Auto zu haben. Und das dieser Eindruck nicht so falsch ist, sieht man den Hecken an. Die Silhouette der Autos ist deutlich zu sehen. Dank Google-Maps haben wir kurz vor dem Ziel dann auch noch richtig enge Straßen gesehen. Also so eng, dass zwischen den Hecken kein zweites Auto Platz gehabt hätte. Ja, nicht ein mal der Fasan, der – hinter einer Kurve – plötzlich vor unserem Auto stand, konnte nach links oder rechts ausweichen. Deshalb ging es für uns die nächsten fünfzig Meter mit wahnsinniger Fasangeschwindigkeit weiter. Bis das arme Federvieh endlich die nächste Feldeinfahrt erreicht hatte.

Das heutige Hostel ist klein und von der Einrichtung her aus den Siebzigern. Dafür liegt es unglaublich schön gelegen, der Wind pfeift um das Haus und wir hatten noch bevor die Koffer aus den Auto geholt waren nette Leute kennen gelernt. Hostels sind schon toll.

Bilder folgen. Ich habe jetzt keine Lust mehr, die zu bearbeiten. Morgen und übermorgen wird es wohl keine Berichte geben. Das nächste Hostel hat weder WLAN, noch Handyempfang.

 

Wer zeitig aufsteht, hat mehr vom Tag – dementsprechend hatten wir schon kurz nach 8 alles zusammengepackt und die Koffer im Hostel verstaut. Um diese Zeit ist Oxford noch herrlich menschenleer.

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Das änderte sich ein paar Stunden später signifikant. Ab 11 Uhr war nämlich die ganze Stadt gefüllt von Touristengruppen in Begleitung ihrer Stadtführer. Und während viele von Ihnen eine teure Führung gekauft hatten, waren wir mit einem sehr lebhaften und unterhaltsamen Typen von Footprint Tours unterwegs, der echtes Talent zum Schauspieler hatte. Er zeigte uns in den folgenden zwei Stunden die zahlreichen Colleges mit ihren vielen Bibliotheken. Immer gewürzt mit lustigen oder blutrünstigen Anekdoten ihrer Absolventen oder Professoren. Natürlich durften Hinweise auf diverse Drehorte – oder auch Gebäude, die für die Filme 1:1 nachgebaut wurden – von Harry Potter nicht fehlen.

Lincoln College

Lincoln College

The Bear Inn - der älteste Pub der Stadt

The Bear Inn – der älteste Pub der Stadt

Christ Church College

Christ Church College

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Essensfotos dürfen nie fehlen bei uns:

Frühstück bei Combibos.

Frühstück bei Combibos.

Und da wir immer noch keinen Supermarkt gefunden haben und wir keine große Lust hatten vom Berg nach Bath runter zu laufen, haben wir heute Abend im YHA gegessen.

YHA Dinner

YHA Dinner

 

Zug, Currywurst, Bus, Warten, Flug (bis auf Start, Kurven und eine etwas harte Landung war alles für alle problemlos), Auto holen, Rechtslenker, auf der „falschen Seite“ fahren, erstmal verfahren, durch Kreisverkehre und 4-spurige Autobahnen verwirrt – warum fahren die eigentlich auf der zweiten Spur von links und nicht ganz links? -, Hostel doch noch gefunden, Zimmer bezogen und in die Stadt gegangen um etwas zu Essen zu suchen, einen ersten kleinen Blick auf Oxford erhascht.

Kurz – es war ein typischer Anreisetag. Die wirkliche Erkundung des Landes beginnt morgen!

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Rundreise

Rundreise

Die Abreise rückt näher, die Aufregung steigt. Das erste Mal ein ganz anderer Urlaub. Nicht eine Ferienwohnung an einem schönen Ort, sondern eine Rundreise an viele schöne Orte. (Fast) jede Nacht ein neues Bett, leben aus dem Koffer, der erste Flug für die Kinder, ein gemietetes Auto mit Rechtslenker. Spannend.